Pokale mitnehmen, Leitplanken stehen lassen

25. August 2012

Dort, wo nor­maler­weise Führerschein-Anwärter und ‑Neulinge ihre ersten Run­den drehen, und in die Leit­planken ein­schla­gen, fand der vierte Lauf der Drift Chal­lenge Aus­tria statt. Wolf­gang Schmid ver­lässt diese beson­dere Rennstrecke mit bei­den Hän­den voller Pokale.

Als kurz vor dem ersten Train­ing klar wird, auf welch­er Piste der Drift Chal­lenge Lauf im ÖAMTC Fahrtech­nik-Zen­trum in Tees­dorf aus­ge­tra­gen wird, ist Wolf­gang Schmid ein wenig hin und her geris­sen. „Die Strecke ist sehr schwierig, weil sie sehr kur­ven­re­ich ist und per­ma­nent die Grip-Ver­hält­nisse wech­seln. Außer­dem kenne ich diesen Abschnitt nur vom Vor­beifahren. Aber auf der anderen Seite ken­nt auch son­st nie­mand die Piste, und mein Vorteil wird sein, dass ich mich rasch auf die neuen Beson­der­heit­en ein­stellen werde kön­nen.“

Die Beson­der­heit­en, die Wolf­gang Schmid anspricht, das sind unter anderem die Leit­planken. Über eine weit gezo­gene Linkskurve geht es bergauf, bis zu einem extrem grif­fi­gen Verbindungsstück, auf einen Hügel. Runter geht es dann über zwei Ser­pen­ti­nen, eng, schmal und rutschig. Und gesäumt von Leit­planken. „Die muss man im Kopf aus­blenden“, meint der Führende der S1, der Serien­klasse unter 2,5 Liter, nach den ersten Train­ings, „son­st ziehen dich die Leit­planken wie ein Mag­net an, bis das Auto drin­nen pickt.“

Das Aus­blenden schafft Wolf­gang Schmidt dann aber mit Bravour, auch wenn er in den ersten bei­den Läufen noch mit kleinen Patzern kämpft. Das heißt nichts, das wis­sen auch seine Konkur­renten und kom­men vor dem finalen Lauf zu ihm und fra­gen scherzhaft: „Und im drit­ten Lauf gewinnst wieder alles?“

Der magische dritte Lauf des Wolfgang Schmid

Das Lachen verge­ht den Konkur­renten aber schon als Wolf­gang Schmid den ersten Abschnitt des Kurs­es bewältigt hat, und wird zu einem kom­mu­nalen Jubel. Er ist schnell, der Wolf­gang Schmid mit seinem serien­mäßi­gen RX‑8, und er macht keinen einzi­gen Fehler. Fast 4 Punk­te nimmt er dem Maz­da-Piloten und direk­ten Konkur­renten Mario Kran­a­bet­ter am Ende ab. Wolf­gang Schmid gewin­nt die S1 haushoch, holt sich sog­ar noch Platz zwei in der Kat­e­gorie Serien­fahrzeuge und als ob das noch nicht reichen würde, fährt er mit seinem S1-Auto in der Gesamtwer­tung unter die Top 10.

In der Klasse S1 führt er nun fünf Punk­te vor Mario Kran­a­bet­ter. Let­zter­er kann die S1 heuer nur noch für sich entschei­den, wenn er in Melk gewin­nt und Wolf­gang Schmid keinen einzi­gen Punkt macht.

Doch wer Wolf­gang Schmid ken­nt, weiß, dass er auf Sieg fahren wird. „Auch wenn ich ein gutes Pol­ster habe, möchte ich natür­lich auch auf dem schnellen Kurs des Wachau­r­ings zeigen, dass ich nicht nur mit dif­fizilen Kursen wie dem in Tees­dorf sehr gut zu recht komme, son­dern auch dort vorne mit­mis­che, wo es um Speed und Ner­ven­stärke geht.“

Der Final­lauf der Drift Chal­lenge find­et am ersten Sep­tem­ber-Woch­enende am Wachau­r­ing in Melk statt.


Fotos: Wolf-Dieter Grab­n­er


Link: Drift Chal­lenge