Man trifft sich immer zweimal

13. Juli 2012

Mit ins­ge­samt 92 Teil­nehmern war der erste “Race of Champions”-Slalom in Melk nicht nur für die Organ­isatoren ein großer Erfolg – auch Lotus Exige-Pilot Wolf­gang Schmid freute sich am Heimweg über einen ganz beson­deren Beifahrer – den Siegerpokal.

Wolfgang Schmid

8. Juli 2012: Der Asphalt des Wachau­r­ings in Melk flir­rt unter der Sonne, die Hitze lässt die Motoren der Ren­nwä­gen beim “Race of Cham­pi­ons” heißlaufen und die Küh­ler kochen. Nur Wolf­gang Schmid blieb cool. Und das nicht nur, weil die Kli­maan­lage das Innere seines Lotus Exige auf 20 Grad abkühlt.

Er ken­nt die Anspan­nung vor einem Rennlauf, wird er doch von so manchem heuer als heißer Anwärter für den Sieg der Driftchal­lenge in der Serien­klasse bis 2500 Kubikzen­time­ter gehan­delt.

Nichts­destotrotz – es ist sein erster Start bei einem Autoslalom, der im Stil eines “Race of Cham­pi­ons” aus­ge­tra­gen wird.

Am Start

Dabei starten zwei Autos gle­ichzeit­ig auf die Strecke. Eines auf der Außen­bahn, eines sticht gle­ich ins Infield. Der Spur­wech­sel der Wagen von der Außen- auf die Innen­bahn und vice ver­sa geht auf einem ger­aden Zwis­chen­stück von­stat­ten – und das nicht immer glimpflich.

Ein bissl anges­pan­nt bin ich schon“, gibt Wolf­gang Schmid zu, “Den Exige habe ich erst vor zwei Tagen bekom­men – das Auto hat mir mein Fre­und und Geschäftspart­ner Markus Plessl zur Ver­fü­gung gestellt – kon­nte mich also nur einen Tag auf ihn ein­stellen. Das Starter­feld ist wahnsin­nig groß. Da sind wahre Spezial­is­ten dabei. Die schenken dir keinen Meter. Das wird für mich als lei­den­schaftlichen Drifter sich­er schwierig.“

Wolfgang Schmid beobachtet die Konkurrenten.

Schwierig wurde es auch – aber für die anderen 91 Starter in Melk. Nur fünf von ihnen kon­nten mit Wolf­gang Schmid in ein­er Liga spie­len. Darunter zum Beispiel Autoslalom-Crack Erwin Flick­er oder Drift-Kol­lege Chris­t­ian Gun­z­i­nam. Aber die fuhren alle in ein­er anderen Klasse.

In der Klasse der Serien­fahrzeuge über 2000 Kubikzen­time­ter set­zt sich Wolf­gang Schmid sou­verän gegen Konkur­renten in Sub­aru WRXs, Maz­das 323, 3er- und 5er-BMWs durch und nimmt den Siegerpokal mit nach Hause. Alle anderen perl­ten an ihm und seinem Lotus ab wie der Regen an der gle­ich­nami­gen Pflanze.

Respek­te­in­flössend ist auch sein her­vor­ra­gen­der sech­ster Rang in der Gesamtwer­tung seines ersten Autoslaloms.

Beim anschließen­den Super­fi­nale der besten zehn Fahrer ließ aber lei­der auch bei ihm kurz die Konzen­tra­tion in dieser Hitzeschlacht nach und er touch­iert in seinem ersten Wer­tungslauf eines der Slalom-Hütchen.

Ich war unkonzen­tri­ert. Bin ein­mal eine Spur zu spät ans Gas gegan­gen, um den Lotus sta­bil­isieren und aus der Kurve ziehen zu kön­nen, und hab das Hütchen lei­der mit meinem recht­en Vorder­reifen wegge­kickt. Das hat mir fünf Straf­sekun­den einge­bracht, die ich nicht mehr auf­holen kon­nte. Aber wie hat Ver­anstal­ter Thomas Leicht­fried am Ende des Events gesagt: ‘Danke, dass ihr hier ward – näch­stes Jahr gibt‘s wieder ein Ren­nen.‘ Ich komme ein­fach näch­stes Jahr wieder und lass den Hut dann ste­hen. Denn nur wenn es um das Ren­nen geht, gilt der alte Spruch ‘Man trifft sich immer zweimal’.“

Wolfgang Schmid

Fotos: Gabriele Glus­chitsch